Selbst mee(h)r aktiv werden
Wir alle können einen Beitrag zum Schutz der Meere leisten – mit vielen kleinen und großen Schritten.
Hier findest du Tipps und Ideen, wie du dein Leben nachhaltiger gestalten und so ganz einfach im Alltag selbst aktiv für den Meeresschutz werden kannst:
Beim Einkaufen!
Ein großes Problem für die Meere ist der anhaltende Eintrag von Müll. Vor allem nicht biologisch abbaubare Kunststoffe bilden große Inseln im Meer oder werden zu schädlichem Mikroplastik zerrieben. Beim Einkaufen kannst du darauf achten, weniger Lebensmittel in Einwegverpackungen zu kaufen, z. B. kein eingeschweißtes Obst und Gemüse oder Blechdosen. Oft versteckt sich Kunststoff in Produkten, in denen man das gar nicht vermutet: Viele Kosmetikprodukte enthalten Mikroplastik, welches ungehindert in die Umwelt gelangt, da Kläranlagen die winzigen Partikel nicht herausfilten können. Ein weiteres Beispiel dafür sind Kleidungsstücke aus Synthethikfasern wie Polyester, Polyamid und Elastan. Bei jedem Waschgang werden aus ihnen kleinste Faserstücke ausgewaschen, die nicht biologisch abbaubar sind. Kleidungsstücke aus Naturfasern wie Baumwolle, Leinen und Tierwolle sind daher wesentlich umweltfreundlicher und sind außerdem auch gesünder für den Körper.
Viele Produkte gibt es auch ohne Verpackungen und in naturbelassenem Zustand. Man muss sich nur einfach mal im Supermarkt umschauen!
Meeresbewusst Essen!

Viele Menschen essen gern Fisch und Meeresfrüchte. Genauso wie beim Fleischkonsum kann man hier aber sein Verhalten anpassen, um die Meere zu schützen. Dies kann zum einen dadurch geschehen, dass man seinen eigenen Konsum zurückfährt, zum anderen jedoch auch durch den Kauf nachhaltig zertifizierter Produkte oder Süßwasserfische aus Zuchtfarmen statt Meeresfisch. Beim Einkaufen im Supermarkt kann man auf Bio- und Nachhaltigkeitssiegel achten, die eine Orientierung geben.
Am Strand!

Auch beim Strandbesuch kann man allerlei einfache Dinge beachten: Das beginnt damit, keinen Müll am Strand zurückzulassen. Dieser kann leicht ins Meer gespült werden und verschmutzt dort das Wasser. Zigarettenkippen gehören genauso in den Mülleimer wie Keksverpackungen oder leere Flaschen. Außerdem sollte man keine Möwen und andere Vögel füttern. Die Tiere werden durch die Aufnahme von Essensresten oder verarbeiteten Lebensmitteln krank und erleiden schwere Stoffwechselstörungen. Diese können bis zum Tod führen. Viele Tiere, die im oder am Meer leben verwechseln außerdem oftmals Kunststoffmüll mit Nahrung und verhungern dann mit vollem Magen.
Beim Reisen!

Auch beim Reisen kann man gezielt darauf achten, dem Ökosystem Meer nicht zu schaden. Eine der umweltschädlichsten Reisearten ist die Fahrt mit einem Kreuzfahrtschiff, welches mit fossilen Energieträgern angetrieben wird. Dazu kommt auch, dass das Schiff durch seine riesigen Schiffschrauben für eine ungeheure Geräuschkulisse unter Wasser sorgt. Unter Wasser können sich Geräusche fast fünfmal schneller verbreiten als in der Luft, und so sind sie auf einer viel größeren Fläche zu hören als an Land. Meerestiere haben daher weitaus empfindlichere Ohren als Lebewesen an Land. Sie sind daher viel stärker durch menschengemachte Geräusche gestört und gestresst. In Extremfällen können Meeressäuger durch zu hohe Schalldrücke sterben.
Des weiteren solltest du beim Urlaub am Meer darauf achten, dass für Souvenire keine Tiere getötet oder dem Meer wertvolle Substanzen entnommen werden, wie zum Beispiel Korallen. Die über viele Jahrtausende gewachsenen Korallenriffe, die schon durch den Klimawandel extremen Bedrohungen ausgesetzt sind, dürfen nicht auch noch durch direkte Eingriffe beschädigt werden. Seeigel und Seesterne sollen nicht unnötig sterben müssen, um als Souvenire verkauft zu werden.
Meeresparks sollte man boykottieren – die Tiere, vor allem Delfine, Robben und Orcas leiden ungeheuerlich in den zu kleinen Betonbecken, die ihre natürliche Lebensweise unmöglich machen, und das nur zum Spaß für die Menschen.
Mehr Informationen zu diesem Thema findest du auch auf der Seite des BUND-Projekts „Urlaub fürs Meer“
Beim Sport!

Wir als BUNDjugend sagen Nein! zur Sportfischerei. Denn sie ist keine nachhaltige Nutzung. Sportfischerei ist oft lediglich eine Freizeitbeschäftigung. Die Tötung von Wirbeltieren ist aber per Gesetz nur aus „vernünftigen Gründen“ wie der Nahrungsgewinnung zulässig. Viele Sportfischer werfen die gefangenen Tiere jedoch einfach wieder ins Wasser. Zwar überleben die meisten Tiere diese Behandlung, jedoch ist sie einer erhebliche physische Belastung, da sie ihren Lebensraum verlassen müssen und durch Fanghaken verletzt werden. Fische sind bewiesenermaßen in der Lage, Schmerz zu empfinden.
Auch beim Wassersport sollte man auf einige Dinge achten. Dazu gehört vor allem, Schutzgebiete nicht zu betreten und sich rücksichtsvoll gegenüber der Meeresfauna und Flora zu verhalten. Vor allem Vögel sollten nicht erschreckt oder gestört werden, da dies eine Störung in ihrem Lebensrhythmus bedeutet und eine Stresssituation für sie ist.
Aktiv werden!
Wenn du dich über deinen normalen Alltag hinaus für den Schutz der Meere engagieren möchtest, gibt es dafür viele Möglichkeiten: Du kannst an lokalen Beach-Cleanups teilnehmen, zum Beispiel am International Coastal Cleanup Day. Außerdem kannst du an Workcamps zum Thema Meeres- und Küstenschutz teilnehmen, wo auf regionaler Ebene Aktionen geplant werden. In manchen Orten gibt es auch bereits Meeresschutzgruppen, bei denen du Mitglied werden kannst.